Alltag mit Musik

Guten Tag! Ich bin Momo aus Japan. Ich lebe seit ca. 5 Jahren in Deutschland und studiere seither an einer Musikhochschule im Hauptfach Geige.

Hier würde ich Ihnen vorstellen, wie ich als Musikstudentin aus Japan den Alltag in Deutschland verbringe.

Viel Spaß dabei ! 🙂

Über mich

Hallo!

Ich bin Momo aus Japan. Im Jahr 2019 bin ich hier nach Deutschland gekommen, um an einer Hochschule für Musik im Hauptfach Geige zu studieren. Aber wieso bin ich eigentlich auf die Idee gekommen, in Deutschland Musik zu studieren? Was war der Grund dafür? Wie habe ich bisher in meinem Heimatland gelebt? Das würde ich gerne auf dieser Seite vorstellen 🙂

Kindheit in Nagasaki und Umzug nach Kanagawa

Ich bin in Yokohama in Japan als zweite Tochter meiner Familie (nach meiner großen Schwester) geboren worden.

(Von Wiki: Yokohama ist Sitz der Präfekturverwaltung von Kanagawa. Seit Mai 2006 liegt Kanagawa hinter der Präfektur Tokio an Position 2 der japanischen Präfekturen nach Einwohnerzahl.)

Als ich 1 Jahre alt geworden bin, wurde mein Vater von Tokyo nach Nagasaki versetzt. So begann meine Kindheit in Nagasaki. Zu meinen ältesten Kindheitserinnerung gehört also alles, was ich in Nagasaki erlebt habe.

Nagasaki war ein wirklich wunderschöner Ort für uns. Es gab schöne Natur. Meer, Berge, nur wenige, aber freundliche Leute, eine stille, aber trotzdem gemütliche Stadt.

Es gab viele Dinge, die mich als kleines Kind fasziniert und mein Neugier geweckt haben. Mit meiner ehemaligen Erzieherin, die ich sehr mochte, habe ich immer noch Kontakt und seit 2 Jahren sehen wir uns ab und zu. Da hatte ich Glück, dass ich meine erste Kindheit dort verbringen konnte, muss ich sagen.

In Nagasaki habe ich angefangen, mit zwei Jahren Klavier zu spielen. Den wöchentlichen Klavierunterricht hatte ich bis zum Alter von 5 Jahren. Meine Klavieerlehrerin damals war sehr lieb und ich habe mich auf ihren Unterricht jedesmal gefreut.

Es gab um mich immer Musik. Meine Mutter und meine 2 Jahre ältere Schwester haben als Hobby Klavier und Geige gespielt und so hatte ich zu Hause Zugang zur Musik.

Als ich 6 Jahre alt geworden bin, wurde mein Vater wieder nach Tokyo versetzt und so mussten wir von Westjapan nach Ostjapan umziehen. Da ich eine so tolle Kindheit in Nagasaki hatte, war es mir etwas hart, mich von dem vertrauten Ort und lieben Menschen verabschieden zu müssen.

Grundschule-Zeit mit Klavier und Geigenunterricht

So begann mein neues Leben in Kanagawa.

Mein Nagasaki Dialekt, welchen ich als Muttersprache beherrscht habe, sozusagen, hat die anderen Schüler neugierig gemacht. Mich hat es aber auch überrascht, dass die anderen irgendwie anderes gesprochen haben als mir vertraut gewesen ist.

Übrigens, ich konnte von Anfang an mit den anderen den ersten Schultag erleben, weil ich 6 Jahre alt war. (In Japan gehen die Kinder entweder mit dem Alter von 6 oder 7 Jahren in die Grundschule.) Aber meine Schwester musste als neue Schülerin in ihre Klasse gehen. Auch in Nagasaki musste sie als neues Kind im Kindergarten vorgestellt werden.

Ich kann mir vorstellen, dass es sicher nicht einfach gewesen ist, als neue Person in eine andere Gruppe einzutreten. Einen vertrauten Ort verlassen und an dem neuen Ort neu zu beginnen ist wohl für jeden nicht einfach.

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Der Lebensrhythmus hat sich stark geändert. Die Zeit, in der wir zusammen sein konnten, wurde sehr verkürzt.

Meine Mutter begann, wieder Vollzeit zu arbeiten. Da mein Vater war dagegen war, dass wir Musik intensiv lernen, musste meine Mutter oft Überstunden machen, damit wir weiter Musikunterricht nehmen konnten.

Meine Schwester und ich haben oft zu zweit unsere Zeit verbracht. Mein Vater erst konnte erst gegen 23-24 Uhr und meine Mutter konnte auch erst gegen 19.30-20.00 Uhr nach Hause zurückkommen. Wir haben uns mir der Zeit daran gewöhnt, die Zeit zu zweit zu verbringen.

Und in der Zeit haben sich unsere Haushaltsfähigkeiten stark verbessert. Meine Mutter hat meiner Schwester beigebracht, wie man alles, was man im Haushalt benötigt, machen kann, und meine Schwester hat es mir dann gezeigt.


Der Grund, warum ich mein Studium im Ausland beginnen konnte, ohne dass ich vor dem Alleinwohnen Angst hatte, war, dass wir immer möglichst alles selbst erledigen mussten und wir daran gewöhnt wurden.

Kurz nach dem Umzug nach Kanagawa begann ich, wieder Klavierunterricht zu nehmen – und diesmal sogar auch Geigenunterricht. Endlich!

Dass ich auch Geige spielen möchte, war für mich damals ein großer Wunsch. Wenn meine Schwester Geige spielt, wieso kann ich nicht auch lernen, Geige zu spielen? Ich habe mir große Mühe gegeben, um meine Mutter von dem Geigenunterricht zu überzeugen.

Meine Mutter, die immer beeinderuckend schnell in Aktion tritt, wenn ihr irgendeine Idee einfällt, hatte für uns schon eine private Musikschule in Kanagawa gefunden, als wir noch in Nagasaki lebten.

Meine Mutter, meine Schwester und ich gingen zu einer Probestunde, als wir zu Besuch bei unseren Großeltern nach Kanagawa waren.

Die Probestunden haben uns gefallen und ich habe auf die ersten Unterrichten sehr gefreut. Und so habe ich mit meiner Schwester angefangen, bei zwei lieben Leherinnen Klavier und Geige zu lernen.

Eine Entscheidung treffen: „Ich wähle die Geige aus!“

Wie meine Schwester habe ich fleißig Klavier geübt. Bei einigen Klavierwettbewerben habe ich gewonnen, was mich sehr glücklich gemacht hat. Geige zu spielen blieb für mich vorerst nur ein Hobby und beim Klavierspielen war ich viel besser geübt als beim Geigespielen. Ich habe als Kind davon geträumt, später als Klavierleherin und Pianistin zu arbeiten.

Aber irgendwann kam die Zeit, in der ich mich oft gefragt habe, ob ich wirklich weiter Klavier spielen möchte.

Während meine Schwester sehr gut Klavier gespielt hat und immer mutig voran schritt, hatte ich Zweifel, ob ich gut genug Klavier spielen könnte. Würde ich irgendwann wieder mit Freude vor dem Klavier sitzen können?

Das Klavierspielen, was ich als Kind mit großer Freude angefangen hatte, wurde für mich etwas, was mich sehr unter Druck setzte.  Ich hatte kein Vertrauen mehr in meine Fähigkeiten.

„Was mache ich, wenn ich meinem Klavierspiel nicht mehr vertrauen kann?“

„Sollte ich aufhören, Klavier zu spielen?“

Aber das ich wollte nicht, dass ich den Zugang zur Musik verliere.

Und da kam die spontane Idee; sie kam wirklich spontan:

„Oh, ich kann ja auch Geige spielen! Dann muss ich mich nicht von der Musik verabschieden, weil ich nicht mehr Klavier spielen möchte.“ „Ich werde also nicht zur Pianistin, sondern zur Geigerin!“

So habe ich mich beschlossen, zwar weiter bei der Musik zu bleiben, aber statt Klavier würde ich Geige spielen!

Als ich diese Entscheidung getroffen habe, war ich 11 Jahre alt. Eigentlich ist das viel zu spät, wenn man Geigerin werden möchte.

Später würde ich diese Entscheidung gelegentlich bereuen. Tatsächlich war es gar nicht einfach, Geige professionell zu lernen. Ich hatte mich nur entscheiden können, Geige als mein Hauptinstrument auszuwählen, weil ich zu dem Zeitpunkt gar nicht wusste, wie hart und anstrengend die Welt des Geigenspiels sein kann.

Am nächsten Unterrichtstag war ich sehr nervös, weil ich vorhatte, meiner Geigenlehrerin mitzuteilen, dass ich unbedingt Geigerin werden wollte.

Um meine Geigenlehrerin zu überzeugen, habe ich zum ersten Mal richtig fleißig Geige geübt.

Meine Geigenlehrerin hat sich über meine Entscheidung sehr gefreut. Von nun an begann die intensive Zeit mit ihr, in der ich das Geigenspielen mit großer Begeisterung erlernte, bei ihr intensiv und anstrengend Geige zu lernen.

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